Phase 10

Von der Arbeitslosigkeit zur Idee für einen künftigen Spiele-Klassiker

Es war persönliches Unglück das dazu geführt hat, dass der US-Amerikaner Kenneth Johnson das Spielprinzip von Phase 10 im Jahr 1982 erfunden hat – ihm war gerade von seinem Arbeitgeber gekündigt worden. In dieser Zeit entwickelte er die Idee für das heutige Phase 10, das an bestimmte Rommé-Versionen angelehnt war, die er in seiner Kindheit gespielt hatte.

Im Jahr 1985 wurde Phase 10 zuerst in den USA veröffentlicht, wo es sich rasch zu einem sehr beliebten Kartenspiel entwickelte. In Deutschland wurde es zuerst im Jahr 1995 von der Firma F.X. Schmid veröffentlicht. Später hat der Spielehersteller Ravensburger die Produktion übernommen. Seit dem Jahr 2010 wird Phase 10 von der Firma Mattel vertrieben.

Phase 10 gehört zu den beliebtesten Kartenspielen überhaupt. Nachdem es erstmals in den 1980er Jahren in den USA erschienen ist, hat es rasch die Herzen von Kindern und Erwachsenen weltweit erobert. Vom Spielprinzip her ist Phase 10 dabei Rommé sehr ähnlich, hat allerdings leichte Abwandlungen, die für noch mehr Spielspaß sorgen. 

Mittlerweile hat es sich mehr als 30 Millionen Mal auf der ganzen Welt verkauft. Seit kurzem wird das Spiel von der Firma Mattel, den Machern des ebenfalls überaus erfolgreichen Kartenspiel-Klassikers UNO, herausgegeben. Neben der klassischen Version gibt es darüber hinaus auch Sonderausführungen mit speziellen Regeln. 

Das Spielprinzip von Phase 10

Bei dem Kartenspiel Phase 10 geht es darum, als erster Spieler alle zehn Phasen des Spiels erfolgreich abzuschließen. Dabei werden unterschiedliche Level durchlaufen, in denen die Spieler bestimmte Kartenkombinationen auslegen müssen – zum Beispiel zwei Drillinge, eine Achterfolge oder mehrere Karten einer Farbe. Gespielt werden kann Phase 10 von zwei bis sechs Spielern und ist deshalb auch als Spiel für die ganze Familie oder den Spieleabend unter Freunden gut geeignet. 

Die einzelnen Phasen des Spiels müssen dabei in der richtigen Reihenfolge abgeschlossen werden. Dabei kommt es auf cleveres Kombinieren an – und natürlich auf das gewisse Quäntchen Glück. 

Eine Partie Phase 10 dauert dabei im Schnitt zwischen 40 Minuten und einer Stunde. Wenn nur zwei Spieler mitspielen, ist ein Spieldurchlauf oft vergleichsweise kurz. Wenn hingegen bis zu sechs Mitspieler ihr Glück versuchen, kann es auch etwas länger dauern – je nachdem, wie rasch es den Spielern gelingt, die jeweiligen Phasen zu beenden. 

Inhalt der Spieleverpackung

In der aktuellen Version des Spiels von der Firma Mattel sind 96 Spielkarten enthalten, davon jeweils 24 rote, blaue, gelbe sowie grüne Karten, die von 1 bis 12 durchnummeriert sind. Enthalten ist ebenfalls eine Spielanleitung sowie vier Aussetzen-Karten und acht Joker-Karten. Außerdem liegen 2 Phasenreferenz-Karten bei, auf denen die Anforderungen für die verschiedenen Phasen nachgelesen werden können.

Für wen ist das Spiel geeignet?

Das Spiel eignet sich für Erwachsene wie Kinder gleichermaßen. Mitspielen können alle, die mindestens zehn Jahre alt sind – oder falls sie jünger sind, bereits eine entsprechend gute Auffassungsgabe haben. Da zwei bis sechs Mitspieler mitmachen können, ist es für die ganze Familie geeignet. 

Die Spielvorbereitung

Zu Beginn einer Spielrunde werden die 108 Karten, bestehend aus Spielkarten, Aussetzen-Karten und Joker-Karten, gründlich gemischt. Dann werden jedem Mitspieler zehn Spielkarten ausgeteilt. Die restlichen Karten werden als Aufnahmestapel verdeckt in der Mitte des Tisches abgelegt. 

Entsprechend der Phase, in der sich der Spieler befindet, kann er nun die erhaltenen Karten in seiner Hand sortieren – zum Beispiel für eine Zahlenfolge in aufsteigender Reihenfolge.

Die Spielregeln

Zu Beginn des Spiels zieht der erste Spieler eine Karte vom Aufnahmestapel in der Mitte des Tischs. Ab dann kann er die in der Phase geforderte Kartenkombination auf dem Tisch ablegen. Hat er dazu noch nicht alle nötigen Karten beisammen, legt er eine Karte, die er nichtmehr benötigt, auf den Ablagestapel und beendet damit seinen Zug.

Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Er kann sich dann entscheiden, ob er eine Karte vom allgemeinen Aufnahmestapel oder dem Ablagestapel aufnimmt. Es kann immer nur die oberste Karte aufgenommen werden.

Die Mitspieler sammeln so lange passende Karten, bis sie ablegen können. Sobald ein Spieler die in der betreffenden Phase geforderten Karten abgelegt hat, kann er in seinen nachfolgenden Zügen Karten an diese anlegen. Auch bei den ausgelegten Karten anderer Spieler kann er Karten ergänzen. 

Wer seine letzte Karte von der Hand ablegt, beendet die Phase. Spieler, die in dieser Runde ihre Phase abgeschlossen haben, können in der nächsten Runde mit der nächsten Phase weitermachen. Wer hingegen nicht auslegen konnte, muss in der nächsten Runde erneut versuchen die betreffende Kartenkombination zu sammeln. 

Um das Spiel interessanter zu machen, gibt es neben den regulären Spielkarten auch Aussetzen- und Joker-Karten. Die Aussetzen-Karte sorgt dafür, dass der folgende Spieler einen Zug lang pausieren muss. Mit dem Joker kann ein Spieler hingegen seine eigenen Reihen ergänzen – dieser kann etwa als Farbe oder Ziffer gebraucht werden, je nachdem was der Spieler für seine Kartenkombination benötigt. 

Wer zum Ende einer Runde noch Karten auf der Hand hat, erhält dafür Minuspunkte. Unterschiedliche Karten geben dabei unterschiedliche viele Punkte. Karten zwischen eins und neun zählen fünf Punkte. Wer Karten der Ziffern zehn bis zwölf auf der Hand hat, erhält dafür jeweils zehn Punkte. Aussetzen-Karten zählen 15 Punkte, Joker sogar 25. Diese Punkte werden auf einem Blatt für alle Mitspieler notiert. Der Spieler, der die Phase durch Ablage seiner letzten Karte beendet hat, erhält in dieser Runde keine Punkte. 

Gewinner des Spiels ist derjenige, der als erster Spieler alle Phasen erfolgreich beendet. Wenn in derselben Runde mehrere Spieler die letzte Phase beenden, zählt hingegen der Punktestand. Gewonnen hat dann der Spieler, dessen Punktekonto den niedrigsten Stand aufweist. 

Weitere Versionen von Phase 10

Neben dem Kartenspiel-Klassiker ist eine weitere Version von Phase 10 erhältlich. Seit die Firma Mattel das Spiel vertreibt, handelt es sich dabei um die Variante Phase 10 Plus. Im Vergleich zum regulären Spiel sind die Regeln hier etwas anders. Spieler können, nachdem sie ihre Karten für die Runde erhalten haben, selbst wählen welche Phase sie damit erfolgreich absolvieren möchten. Außerdem können Karten für spätere Runden behalten werden. 

Den Spielern steht es darüber hinaus auch im normalen Spiel frei, die Regeln in ihrem Sinne ein wenig zu ändern. So können sie etwa festlegen, dass bestimmte Karten mehr Minuspunkte geben oder das geklopft werden kann, um eine von einem Mitspieler abgelegte Karte zusätzlich aufzunehmen. 

Änderungen des Spielprinzips im Laufe der Zeit

Hauptsächlich bedingt durch unterschiedliche Hersteller hat sich das Spielprinzip von Phase 10 im Laufe der Zeit leicht verändert. Zwar ist die Grundidee stets dieselbe geblieben, allerdings sind die Regel zum Teil unterschiedlich. 

Von Ravensburger wurden analog zum jetzigen Phase-10 und Phase 10 Plus die Versionen Phase 10 und Phase 10 Master herausgegeben. In der Master-Version gab es neben Aussetzen-Karten und Jokern noch weitere Sonderkarten. So konnten beispielsweise Karten für die nächste Runde behalten werden oder aus zwei Karten beim Aufnehmen ausgewählt werden. Von Ravensburger gab es zudem eine Brettspiel-Version. Das Spielprinzip war hier dasselbe. 

In früheren Varianten des Spiels gab es zudem eine Version mit Würfeln sowie Phase 10 Junior. 

Seit Mattel in Deutschland Phase 10 herausgibt, hat Ravensburger mit Level 8 und Level 8 Master einen eigenen Phase-10 Nachfolger auf den Markt gebracht. Hier sind nur acht Phasen (oder Level) zu bestehen. Ebenfalls brachte Ravensburger ein Brettspiel von Level 8 heraus.